Wie kommt man auf die Idee religiöse Feste zu fotografieren?
Das ist meistens die erste Frage die mir gestellt wird.
Eine Antwort findet sich nicht mit einem Satz.
Die Journalistin Kathrin Ueltschi und ich dachten über ein gemeinsames Projekt nach.
Es dauerte nicht lange, bis wir zu dem Entschluss gelangten, die vielen verschiedenen
Religion in der Schweiz abzubilden.
Diese Vielfalt ist überraschend und wird so nicht in der Schweiz erwartet.
Dass Kathrin Ueltschi über berufliche Kenntnisse verfügt und ich eher unbedarft in Sachen Religion bin,
halte ich immer noch für einen Vorteil, denn was mich als Fotografen ausmacht,
sind nicht zuletzt die immer Neues entdeckenden Kinderaugen.
So konnte ich mich völlig neutral und unbelastet der Fotografie widmen.
Dabei war mein simpel klingendes Ziel äusserst komplex.
Einfach nur Menschen fotografieren!
Ohne vorgefasste Meinungen, ohne mir ein Urteil bilden zu wollen und ohne feste Strategie.
Das alles schränkt ein und lenkt den Fokus im Voraus.

Wie soll ich Religiösität auf Fotos darstellen, wenn ich mich selbst nicht fallen lasse?
Wie kann ich tiefe Andacht, reges Treiben, Freude und Konzentration fotografieren, wenn
ich nicht selbst mit Respekt in die Atmosphäre eintauche und eine gewisse Demut verspüre?
Ich hoffe, dass diese drei Grundkomponenten bei den Ausstellungen zu sehen sind.

- Respekt
- Neutralität
- und die naiven Kinderaugen, die das Schöne suchen.