Die Umsetzung des Projektes war auch mit vielen Schwierigkeiten verbunden.
Straffe Terminplanung, mühseliger Schriftverkehr, und vieles mehr.
Ich will an dieser Stelle nur auf die fotografischen Themen eingehen.
Mir behagte die Vorstellung nicht, mit Blitzgeräten die Atmosphären "tot-zu-flashen".
Sicher sehen Einzelpersonen gut beleuchtet besser aus, aber ich wollte es nicht "so glatt".
Ich befand mich sozusagen mitten im Leben, und das ist nun mal mit Ecken und Kanten verbunden.
Ausserdem war es so dezenter und ich störte die innere Ruhe der Anwesenden nicht so sehr.
Es waren zwar immer Blitzgeräte und aufsteckbare Softboxen im Gepäck dabei, aber in der
Ausstellung sind nur 4 Bilder zu sehen, bei denen ich geblitzt habe.
Ich war mit einer D700 und einem 70-200/2.8er sowie einer D800 mit einem 24-70/2.8er unterwegs.
Es geht halt wesentlich schneller die Kamera zu wechseln, als das Objektiv.
Festbrennweiten kamen für mich nicht in Frage, da ich mir nicht immer die besten Standorte aussuchen konnte.
Und, wie gesagt, Objektivschrauberei einfach zu langsam ist.
Die D800 kam zum Einsatz, weil es von vorn herein klar war, dass grosse Druckformate ausgestellt
werden würden.
Im Nachhinein halte ich die D4 für geeigneter als die D800.
Die "gelbsüchtige" D700 finde ich nach wie vor absolut klasse.
Oft warnte ich die Leute vor, denn mit dem riesigen 70-200er sah ich aus wie ein Sniper.
Besser, man erfährt es von mir mit einem Lächeln, als wenn sich unverhofft so ein komisches
Gefühl einschleicht, weil "auf einen gezielt wird".
Die Lichtverhältnisse waren eigentlich immer völlig grenzwertig. Mit einer 5.6er Blende zu
fotografieren war selten, 1/60s schon fast die Regel und ein Einbeinstativ bei den vollen Säälen
schon zu sperrig. Es waren also eine ruhige Hand und Atemtechnik gefragt.
Letztendlich lief aber alles gut, auch wenn das verwendbare Material nicht immer in gewünschter
Menge zur Verfügung stand.
Aber ich war es ja gewohnt, mit allem an der Grenze zu sein.